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digitale Selbstbehauptung? Ringen mit dem inneren Widerstand!

Die Digitalisierung schreitet voran. Gerade jetzt in Zeiten der Corona Pandemie zeigt sich ihre immer weiter zunehmende Bedeutung, was auch an mir nicht spurlos vorbeigeht. Doch bevor ich von digitaler Selbstbehauptung sprechen kann, kommt mein Ringen mit dem inneren Widerstand.

Sind wir nicht immer unterwegs - auch digital?

Was bedeutet digitale Selbstbehauptung überhaupt?

Digitale Selbstbehauptung zeichnet das aus, was auch allgemeine Selbstbestimmung ausmacht: nämlich Wille, Freiheit, Entscheidungs- und Handlungsfähigkeit. Sie benötigt das Erlangen von Kompetenzen und sie hängt von Bedingungen ab, wie technische, sozio-kulturelle und personen-bezogene Möglichkeiten.

Wie selbstbestimmt ich bin, hängt also davon ab, wie ich mit Informationen umgehen kann, ob meine Freiwilligkeit eingeschränkt ist, welche Ressourcen mir zur Verfügung stehen und welche Werte ich wie gewichte.

Neben meinem Recht auf Selbstbestimmung habe ich die Verantwortung für das eigene Tun und sollte in der Lage sein, mein Wohlbefinden zu schützen und die Gefahren der digitalen Medien kennen und einschätzen können.

Im Hinblick auf die fortschreitende Digitalisierung ist ein weiterer Aspekt, dass mangelnde digitale Kompetenzen zu Nachteilen wie z.B. im Arbeits- und Bildungsbereich führen.

Soweit so gut

Doch bedeutet digitale Selbstbestimmung automatisch, der fortschreitenden Digitalisierung zu folgen?  Wo schließe ich mich damit aus, wenn ich dies nicht tue? Wie frei bin ich, wenn ich dem folge? Wo ist die Grenze dessen, was für mich sinnvoll und notwendig ist? Und wo geht es darum, inneren Widerständen zu begegnen, um sich nicht selbst ins Abseits zu setzen?

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Fragen an den Widerstand

Bisher ist es mir gut gelungen, mein Wohlbefinden zu schützen, indem ich meine Freiheit zum eigenen Willen ­– d.h., ich will mich nicht mehr als nötig mit der Digitalisierung beschäftigen – gut vor mir hertragen konnte wie ein Schutzschild vor zu viel Fremdbestimmung. Aber stimmt das überhaupt? In meinem Herkunftsberuf war es bisher nicht wirklich erforderlich, besonders digital affin zu sein, es reichte völlig aus, mit dem „Computer umgehen zu können“, um die wesentlichen Dinge damit zu erledigen und trotzdem einen guten Job am und mit Menschen zu machen. Doch in Zeiten von Corona und den dadurch auch für mich mehr spürbaren „Druck der Digitalisierung“ stellt sich die Frage jetzt anders: Ist es noch eine Frage der Lust oder Affinität und nicht tatsächlich eine Notwendigkeit, sich der Fortschreitung der Digitalisierung zu stellen, um dadurch letztendlich – und auch gegen den inneren Widerstand – eine Kompetenz zu erlangen, die Selbstbestimmung gerade durch ein reflektiertes Maß an Kritikfähigkeit ermöglicht? Und zeigt sich Verantwortung für mein Tun nicht auch an Zukunftsorientierung, von der ich bisher glaubte, ich könnte sie charmant aussitzen? Das könnten gute Gedanken sein. Was meinst du, mein Widerstand?

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#lernen #medienspaß

Das aktuelle Gastspiel stammt von: Annett Hagemus, Diplom-Sozialpädagogin mit Schwerpunkt Fachbereich Psychiatrie. Freiberufliche Tätigkeit in der Betrieblichen Gesundheitsförderung und Erwachsenenbildung, Achtsamkeitstrainerin.

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geschrieben von: Gastspiel

In unserem Gastspiel bitten wir in unregelmäßigen Abständen Menschen, die etwas zum Thema digitale Selbstbehauptung zu sagen haben und damit unseren Blog bereichern können, um einen Beitrag.

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