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Corona verstärkt Cyber-Mobbing an Schulen

Wer denkt, dass die Corona-Pandemie vorwiegend Probleme in unserer analogen Welt auslöst oder verschärft, während die digitale Herausforderung darin besteht, mit Zoom klarzukommen und digitale Unterrichtskonzepte zu entwerfen und schnellstmöglich umzusetzen, irrt. Corona verschärft Cyber-Mobbing. Wie sehr, hat die aktuelle Studie »Cyberlife III – Cybermobbing bei Schülerinnen und Schülern« ermittelt. Dazu wurden insgesamt etwa 6.000 Schüler*innen, Eltern und Lehrkräfte im laufenden Jahr 2020 befragt. Das ermöglichte es, auch die besonderen Bedingungen unter COVID-19 wie Fernunterricht und Kontaktbeschränkungen in den Blick zu nehmen. Die Studie wurde vom Bündnis gegen Cybermobbing in Kooperation mit der Techniker-Krankenkasse herausgegeben.

Cyber-Mobbing hört nach der Schule nicht auf - Bild: Andrew Neel auf Pexels

Unter Cyber-Mobbing fällt das Beleidigen, Bedrohen, Bloßstellen oder Belästigen anderer mithilfe von Internet oder über Smartphones (etwa WhatsApp) über einen längeren Zeitraum. Im Gegensatz zum „analogen“ Mobbing hört es nicht nach der Schule auf, sondern kann rund um die Uhr fortgeführt werden.

Vorweg und kaum erstaunlich: Corona hat das Schul- und Alltagsleben einmal kräftig durchgeschüttelt, soziale „Echt“-Kontakte ausgehebelt und weiter ins Internet verlagert – und das hatte Auswirkungen auf das Verhalten in den sozialen Medien. Corona und die einhergehenden Beschränkungen scheinen als Verstärker für Cyber-Mobbing-Angriffe gewirkt zu haben.

Fast zwei Millionen Schülerinnen und Schüler (17,3 %) sind von Cyber-Mobbing betroffen. Schutzräume sind nahezu nicht mehr vorhanden: Es fängt schon in der Grundschule an. Elternaussagen lassen rückschließen, dass dort bereits jedes zehnte Kind digital gemobbt wurde. In der Schüler*innenbefragung gab bei den 13-bis 17-Jährigen sogar jede/r Vierte an (25 %), Cybermobbing schon erlebt zu haben.

Cyber-Mobbing hat zunehmend massive Folgen. So ist die Zahl der Betroffenen, die Suizidgedanken äußerten, seit 2017 (Vorgängerstudie) um erschreckende 20 Prozent und der Anteil derjenigen, die Alkohol und Tabletten nahmen, um fast 30 Prozent angestiegen. Daran lässt sich ablesen, welchen enormen Belastungen gemobbte Kinder und Jugendliche ausgesetzt sind – und dass es offenbar für sie keine Alternativen gibt bzw. sie keine Anlaufstellen für Hilfe wahrnehmen (können).

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Fast jede/r dritte Täter*in (30,1%) war selbst schon einmal Cybermobbing-Attacken ausgesetzt, bevor er oder sie mit gleichen Methoden zurückschlug. Auch hier kann man also in negativer Hinsicht Lernerfolge attestieren. 45 % der Mobbenden meinen, dass die gemobbte Person „es verdient habe“, 27 % mobben „nur so zum Spaß. (Studie Cyberlife III, S. 110)

Präventionsmaßnahmen sind aus Sicht der Lehrer*innen sowie der Schülerinnen und Schüler in den vergangenen Jahren zurückgegangen.

Einsatz für das Glück von Kindern und Jugendlichen

Eine andere Erkenntnis der Studie ist: Je zufriedener die Kinder und Jugendlichen ganz generell mit ihrer Lebenssituation sind, desto weniger anfällig sind sie überhaupt für (Cyber-)Mobbing. Selbst wenn sie gemobbt werden, gehen glücklichere Schülerinnen und Schüler gelassener damit um.

Wir müssen also dringend etwas tun, um Kinder und Jugendliche glücklicher zu machen, damit sie in der Lage sind, seelische Widerstandskraft zu entwickeln. Hier sind wir alle gefragt: Eltern, Lehrer*innen und unsere gesamte Gesellschaft. Ein Anfang wäre es, Kindern und Jugendlichen zuzuhören, sie im Umgang mit den digitalen Medien zu begleiten, sie zu unterstützen beim Entwickeln von Medienkompetenz, Lehrer*innen digital weiterzubilden, Präventionsangebote zu verstärken – und und und.

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Oder ganz einfach: Fragen Sie doch Ihre Kinder einmal, was sie glücklich macht.

Für uns alle gilt, respektvollen Umgang miteinander vorzuleben, sich anderen Menschen grundsätzlich zuzuwenden statt sie auszugrenzen, ob analog oder digital, privat oder öffentlich.

Hier kommen Sie zur Studie Cyberlife III – Spannungsfeld zwischen Faszination und Gefahr – Cybermobbing bei Schülerinnen und Schülern

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geschrieben von: Eva Schwarz

Als Volljuristin und Mitinhaberin einer Text- und Internetagentur ist der Weg zum Medienrecht recht kurz. Das 2021 erworbene Hochschulzertifikat "Internet- und Medienrecht" teert diesen Weg mit neuesten Kenntnissen in einem dynamischen Rechtsgebiet. Die gewaltfreie Kommunikation schätzt die zertifizierte Konfliktcoachin als neuen Weg für mehr Empathie und friedliches Miteinander auch in der digitalen Welt.

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