Erst denken, dann posten! Gilt auch für Eltern!
Wenn Sie das Foto Ihrer Jüngsten zuckersüß finden, weil sie so niedlich mit der Zahnlücke in die Kamera grinst, und es per Whatsapp versenden möchten, Ihre Kleine aber lautstark Protest erhebt, was machen Sie dann? Hand aufs Herz: abwiegeln und trotzdem versenden? Oder fällt Ihnen in letzter Minute ein, dass Kinder ja auch Rechte haben – und Sie dabei sind, gegen sie zu verstoßen?

Ob SnapChat, WhatsApp, Facebook oder Instagram – hier lassen sich wunderbar Bilder einstellen und lustige Schnappschüsse teilen. Bilder haben eine starke Wirkung und vermitteln ohne große Worte Emotionen. Deshalb sind (die eigenen) Kinder beim Fotoshooting so beliebt. Doch jedes Kind muss selbst entscheiden können, ob und wie er sich im öffentlichen Raum Internet zur Schau stellen möchte. Denn es hat das Recht auf Privatsphäre.
Einmal im Netz, immer im Netz
Ist das Bild einmal gepostet, ist der Stein ins Rollen gekommen und es gibt kaum einen Weg zurück. Die Verbreitung über soziale Netzwerke läuft an, Bilder werden kommentiert, auf den Computer heruntergeladen, archiviert und schlimmstenfalls für kriminelle Zwecke benutzt.

Mehr Profil zeigen.
Absolute Sicherheit gibt es nicht: Denn immer wieder haben die sozialen Netzwerke das Problem, die Daten ihrer Nutzerinnen und Nutzer vor Manipulationen zu schützen. Da nützt es dann auch nichts, die eigenen Sicherheitseinstellungen gewissenhaft zu kontrollieren.

Ein Rücken kann entzücken. Auch ein Foto zum Anbeißen.
Besser vorbeugen
Bevor Sie also Bilder Ihres Nachwuchses online stellen, checken Sie ein paar Punkte durch:
- Nehmen Sie Ihr Kind ernst. Wenn es nicht will, dass ein Bild mit ihm veröffentlicht wird, lassen Sie es bleiben. Überlegen Sie, wie Ihr Kind sich fühlen wird, wenn es Foto später sieht. So erfüllen Sie auch Ihre Vorbildfunktion.
- Nacktfotos gehen gar nicht. Auch der 14-Jährige mit dem Häschen-Schmusetier, das ab und zu noch zum Einsatz kommt, sollte sich nicht im Facebook-Auftritt der Eltern oder sonstwo wiederfinden.
- Bevor Sie ein Bild veröffentlichen, prüfen Sie, ob es wirklich niemanden abbildet, der nicht auf dem Foto sein will, auch nicht versehentlich.
- Respektieren Sie auch die Persönlichkeitsrechte anderer Kinder. Veröffentlichen Sie also keine Fotos vom Kindergeburtstag ohne Einverständnis der Eltern der fotografierten Kinder.
- Versuchen Sie, Plattformen oder Apps zu finden, die möglichst sicher sind. Das kann z.B. ein Online-Speicher-Anbieter wie Dropbox sein. Kontrollieren Sie Ihre Sicherheitseinstellungen bei Facebook & Co. regelmäßig.
- Werden Sie kreativ! Stellen Sie sich der fotografischen Herausforderung, Ihre Fotobotschaft anders als mit Frontalansichten herüberzubringen. Das kann viel Spaß machen!
Übrigens: In Österreich hat eine Tochter ihre Eltern verklagt, die wohl mehr als 500 Fotos von ihr bei Facebook gepostet hatten.
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